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Wohngruppe

Unsere Wohngruppe stellt sich vor

Unsere Wohngruppe ist ein stationäres Angebot im Rahmen der Hilfen zur Erziehung nach § 34 SGB VIII. Sie bietet sechs Kindern ab 3 Jahren eine sichere und familienähnlich ausgerichtete Wohnform, in der sie aufwachsen können.
Das Aufnahmealter der Kinder liegt zwischen 3 und 6 Jahren, wobei auch ältere Geschwisterkinder aufgenommen werden können.
Unser Angebot sieht keinen zeitlich befristeten Rahmen vor. Je nach Hilfeperspektive begleiten wir die Kinder und Jugendlichen auf dem Weg der Rückführung in ihre Familie oder in die Verselbständigung.

Ziele

  • Alltagsbewältigung und Freizeitgestaltung
  • Intensive Familienarbeit
  • Pädagogische Betreuung und Begleitung:
    • im Erlernen altersangemessener Tätigkeiten im Haushalt
    • im Umgang mit Krisen und Konflikten
    • in der Entwicklung einer eigenen Identität und Rollenwahrnehmung
    • im Umgang mit Geld
    • im Erlernen und der Aufrechterhaltung von Hygieneverhalten
    • im Erreichen des individuell bestmöglichen Schulabschlusses
    • in der beruflichen Vorbereitung und Integration
    • in der Vorbereitung der Verselbständigung (z. B. im eigenen Wohnraum)

Ein wertschätzender und zugewandter Umgang ist zentraler Bestandteil unserer Arbeit mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen.

Interesse an der Arbeit der stationären Kinder- und Jugendhilfe?

In unserer Wohngruppe bieten wir Praktikumsstellen mit qualifizierter Praxisanleitung an.
Bei Interesse senden Sie uns bitte ein Anschreiben mit Lebenslauf und allen relevanten Informationen an: praktikum-wg@herbie-leipzig.de

Kontakt

Kerstin Hopf

Teamleiterin Wohngruppe

Weißdornstraße 2a, 04209 Leipzig
Telefon: 0341-4219821
Mobil: 0171-8695996
Mail: k.hopf@herbie-leipzig.de

Unsere Räumlichkeiten

Unsere Wohngruppe verfügt über zwei große Kinderzimmer, die von jeweils zwei Kindern bewohnt werden, sowie zwei kleineren Einzelzimmern. 

Das große Wohnzimmer dient als Mittelpunkt unserer WG. Hier wird gespielt, entspannt und auch die gemeinsamen Mahlzeiten werden hier eingenommen. 

Anbindung unserer Wohngruppe

Die WG befindet sich im Stadtteil Großzschocher und ist sehr gut an das städtische Tram- und Bussystem angebunden.  

In der näheren Umgebung der Wohngruppe befinden sich mehrere Kitas, Grund- und Oberschule, Spielplätze sowie Kinderärzte. Auch der Cospudener See ist mit dem Bus oder dem Fahrrad schnell erreichbar. 

Beteiligung, Schutzkonzept und Beschwerde

Die Partizipation an WG-internen Entscheidungsprozessen ist eine Basis pädagogischer Arbeit und für uns eine Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander. Aus unserer Sicht brauchen Kinder und Jugendliche ein hohes Maß an Beteiligung, um gut aufwachsen und sich entwickeln zu können. In unserer Wohngruppe versuchen wir so viel Beteiligung wie möglich für die Kinder bereitzustellen. Dies beginnt bei kleinen Dingen, wie der gemeinsamen Wahl einer Mahlzeit. Die Kinder haben aber auch die Möglichkeit bei den wöchentlichen Gruppenabenden oder über unseren Kinderpostkasten Wünsche und Ideen direkt an die beteiligten Mitarbeitenden zu formulieren, oder Konflikte anzusprechen und zu bearbeiten. Neben diesen alltäglichen Möglichkeiten der Beteiligung ist aber besonders die Beteiligung am eigenen Hilfeprozess ein wichtiger Bestandteil unserer individuellen Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen der Hilfeplanung erarbeiten wir gemeinsam mit den Kindern ihre Arbeitskonzepte und füllen auch die monatlichen Leistungsdokumentationen mit ihnen aus. Hier werden auch die Eltern so oft wie möglich einbezogen und können so die Entwicklung ihrer Kinder beobachten und daran teilhaben.

 

Ein mit den Kindern eingeübtes Beschwerdeverfahren ermutigt diese, Probleme zu formulieren und gegebenenfalls auch Dritte in eine Konfliktlösung einzubeziehen. So lernen die Kinder schon früh, dass es sich lohnt für die eigenen Bedürfnisse und Wünsche einzustehen und sich Hilfe einzufordern, wenn sie alleine nicht mit einem Problem weiterkommen. Sie erleben dadurch ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit.

Außerdem haben auch die Eltern und Angehörigen die Möglichkeit Beschwerde bei uns einzureichen. Dabei kann es um ein Problem im Wohngruppenalltag gehen, aber genauso um ein Problem mit einem Mitarbeitenden oder einer Entscheidung. Wir wollen so für einen offenen Dialog sorgen und gemeinsam immer weiter daran arbeiten uns als Wohngruppe weiterzuentwickeln und an unseren Fehlern zu wachsen.

 

Zusätzlich zu den Themen der Beteiligung und des Beschwerdeverfahrens hat der Herbie e.V. ein umfangreiches Schutzkonzept erarbeitet, dass eine essentielle Grundlage der pädagogischen Arbeit in der Wohngruppe geworden ist. Im Rahmen dieses Schutzkonzeptes, das Fragen von Macht, Nähe und Distanz sowie professionellen Standards thematisiert, sind klare Handlungsabläufe bei und nach Gefährdungssituationen formuliert, welche ein verbindliches Regelwerk für die Mitarbeiter:innen darstellen.

Elternarbeit

Im Kontakt mit der Herkunftsfamilie hat das Wohl des Kindes oberste Priorität.

Nach § 34 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) haben Einrichtungen der Heimerziehung die Aufgabe, entweder auf eine Rückführung des Kindes in sein Familiensystem, die Überführung in ein Pflegeverhältnis oder auf eine Verselbständigung hinzuarbeiten.

Auch wenn die Hilfeplanung keine Rückführung in die Herkunftsfamilie vorsieht, bleiben die leiblichen Eltern wichtige Bezugspersonen für die Kinder. Neben der emotionalen Wichtigkeit der Eltern bleiben meist auch Elternrechte bestehen, wie z. B. Bereiche der elterlichen Sorge.

Somit bleibt der Umgang mit den Herkunftsfamilien eine komplexe Balance aus Elternrechten und Kinderschutz, Risikoabwägung und Ressourcenorientierung. Dem formulierten Kindeswillen wird ebenso Rechnung getragen, wie der fachlichen Einschätzung von Gefährdungslagen.

Die Unterbringung der Kinder in einer pädagogischen Einrichtung kann für Eltern eine erhebliche Herausforderung darstellen. Wir sind uns dessen bewusst und sind überzeugt davon, dass der Kontakt mit unserer Einrichtung auch für die Eltern eine positive Beziehungserfahrung sein kann.

Der Umgang mit Eltern ist dementsprechend vielfältig: Die Teilnahme an Geburtstagsfeiern, das Begleiten zu wichtigen Terminen oder auch regelmäßige Besuchs-/ Telefonkontakte zu dem Kind sind Teil davon.

So stehen wir bereits jetzt mit regelmäßigen Gesprächen zu Klärung von Missverständnissen zwischen ASD, Eltern und Vormündern, Gesundheitsfragen oder Umgangsregelungen den Eltern als Ansprechpartner zur Seite. Als Teil von Hilfeplangesprächen im Jugendamt ist es uns wichtig, Eltern nachvollziehbar und realistisch an unseren Einschätzungen über die Entwicklung der Kinder Teil haben zu lassen.

In Zukunft wollen wir im Rahmen einer Stakeholderanalyse die Eltern noch stärker nach Bedürfnissen, Zufriedenheit und Ideen befragen und diese neugewonnenen Erkenntnisse gemeinsam umsetzen.

Kinder, die in stationären Hilfekontexten aufwachsen, sehen sich mit einem Loyalitätskonflikt zwischen pädagogischem Personal und Herkunftssystem konfrontiert. Eine gelungene Elternarbeit befriedigt diesen und schafft für alle Seiten zumutbare und transparente Verbindlichkeiten.

Unser Team

Unser multiprofessionelles Team besteht aus sieben pädagogischen Fachkräften mit vielfältigen Qualifikationen, wie beispielsweise Weiterbildungen im Bereich der Traumapädagogik und Heilpädagogik.

Jede:r Mitarbeiter:in bringt ganz eigene Erfahrungen mit, die das Team und auch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen bereichern. Kommunikation und Erfahrungsaustausch innerhalb des Teams sowie ein hohes Maß an Reflexionsbereitschaft und Evaluation des Wohngruppenalltags sind Teile unseres Qualitätsmanagements. 

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