Am 05.05.2022 richteten wir erstmals einen Fachtag im Kupfersaal Leipzig in Kooperation mit dem Dezernat Jugend, Schule und Demokratie, unter der Schirmherrschaft von Bürgermeisterin Vicki Felthaus, aus.
„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ – sagt ein afrikanisches Sprichwort.
Unter dem Slogan „Miteinander wachsen, füreinander da sein“ stellt sich Herbie e. V. seit nunmehr 30 Jahren dieser wichtigen Aufgabe. In der Zeit unseres langjährigen Wirkens beobachten wir die steigenden Aufwendungen für die Hilfen zur Erziehung. Müsste es nicht aber eher einen Dialog um das dichtere Weben der Netze um und für die Kinder und ihr Umfeld geben? Auch damit sind finanzielle Aufwendungen verbunden. Jedoch sind die positiven Effekte eher langfristig sichtbar, dafür sind sie in ihrer Wirkung nachhaltig.
Anlässlich unseres 30 jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2021 fand Anfang Mai die Fachtagung von Herbie e. V. zur präventiven Familienbildung und -unterstützung unter der Schirmherrschaft der Bürgermeisterin und Beigeordneten für Jugend, Schule und Bildung Vicky Felthaus statt. Knapp 100 Interessierte versammelten sich im Kupfersaal, um den engagierten Referent:innen Vicky Felthaus, Prof. Dr. phil. Heike Förster – Studiendekanin der HTWK Leipzig, Michael M. Theis und Doreen Rödel von der L-Gruppe, Linda Polenz als Elternvertreterin und Doreen Voigt vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Sachsen zuzuhören und mit ihnen zu diskutieren.
Spannende Fragen wurden besprochen: „Ist Leipzig denn ein Dorf?“, „Wer gehört zu meinem Dorf?“, „Ist Schule überhaupt noch der heutigen Schnelllebigkeit gewachsen?“, „Was brauchen Kinder und Familien heute in einer Großstadt?“, „Wie sieht das heutige Familienbild aus?“, „Was ist das Besondere in unserer Stadt Leipzig?“
Unter anderem wurde deutlich, dass es überdurchschnittlich viele alleinerziehende Eltern in Leipzig gibt. Diese wünschen sich flexible Betreuungszeiten für ihre Kinder und ergänzende Möglichkeiten zur eigenen Entlastung und Gesunderhaltung. Wir konnten gemeinsam feststellen, dass es bereits zahlreiche Angebote gibt. Diese müssen nun noch transparenter kommuniziert werden. Erst dann können Eltern sie umfangreicher nutzen. Darüber hinaus sollten die Anbieter der Hilfen enger als bisher zusammenarbeiten, um für alle Entwicklungsstufen der Kinder passgenauere Lösungen für Eltern anzubieten. Zeit für den Austausch unter den Fachkräften der verschiedenen Institutionen mit dem Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, darf die Aufgabe aller Träger der Stadt Leipzig werden, um auch zukünftig starke, selbstbestimmte Menschen heranwachsen zu lassen.